WM 2010: Public Viewing im Test // Teil II: Berlin
Gregor 19. Juni 2010
Berlin-Friedrichshain, Astra „11Freunde WM-Quartier“
- Platzangebot: 8.000 Quadratmeter. Weitläufig mit Tribünen und viel Stehplätzen. Bei Deutschlandspielen empfiehlt es sich 1 Stunde vor Spielbeginn zu kommen. Aber auch bei Einlassstopp ist es nicht zu voll.
- Bierpreis: 0,4l Astra oder Carlsberg für 3 Euro.
- Stimmung: Angenehme Atmosphäre zwischen Fußballexperten und Friedrichshainer Studenten.
- Fouls: Faire Partie
- Fazit: Ein Besuch lohnt sich wirklich. Die 11Freunde haben an alles gedacht. Kickertische und kulinarische Köstlichkeiten runden das Fußballerlebnis ab.
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Berlin-Neukölln, Frankenbier Connection
- Platzangebot: 30 Sitzplätze, genügend Stehplätze auf dem Gehweg und der Baustelle.
- Bierpreis: Über 70 erlesene fränkische Bierimporte für 2,40€ im 0,5l-Humpen
- Stimmung: Fränkisch freundlich ohne unnötigen Überschwang.
- Fouls: Der Gastwirt blockiert die einzige Toilette fast durchgehend.
- Fazit: Im Kreuzköllner Reuterkiez lässt es sich in netter Gesellschaft ganz entspannt ein Spiel verfolgen. Der Wirt schlägt auch gerne mal ein Fässchen fränkischer Braukunst an. Total gemütlich.
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Berlin-Prenzlauer Berg, Mädcheninternat
- Platzangebot: Großzügiger Garten mit zahlreichen Fernsehern und einer großen Leinwand. Es gibt Planschbecken und Strandliegen zum Chillen in der Sonne.
- Bierpreis: 2,50€ für Fass- und Flaschenbiere (Berliner Pilsener, Corona, Staropramen)
- Stimmung: Typisch Prenzlberg. Hippe Freiberufler tragen ihre Kids auf dem Arm und wippen zu minimalelektronischer Musik.
- Fouls: Die Leinwand produziert bei Sonneneinfall ein schlechtes Bild. Musste auf einen kleinen Fernseher in der Ecke ausweichen. Außerdem laufen zu oft Montessori-Kinder nackt durchs Bild.
- Fazit: Bei schönem Wetter absolut coole Location. Lädt zum Sonnenbaden und Kickengucken ein.
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Berlin-Friedrichshain, Strandgut
- Platzangebot: Weitläufige Strandbar am Spree-Ufer hinter der East Side Gallery (Mauer auf Friedrichshainer Seite)
- Bierpreis: 3 € für ein kleines Astra!!
- Stimmung: Auf weißen Ledersofas hackt man auf sein Macbook ein, schaut Fußball und nippt am Champagner. Unangenehm.
- Fouls: Die Leinwand ist für diese exquisite Lokalität sehr schlecht. Die Getränkepreise sind exorbitant hoch. Touri-Abzocke im Schatten der O2-Arena.
- Fazit: Friedrichshain bietet viele Alternativen zu diesem seelenlosen Schicki-Micki Strandgut. Bitte versenken!
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Berlin-Neukölln, Sportbar (Weserstr., Ecke Pannierstr.)
- Platzangebot: Bodenständige türkische Sportbar mit Spielautomaten und eigenem Wettbüro.
- Bierpreis: 1,50€ für ein 0,5l Berliner Kindl. Bei jedem Tor gibt’s einen Schnaps für jeden Gast aufs Haus.
- Stimmung: Ausgelassen alkoholisch. Die Gäste werden vom Chef per Handschlag begrüßt. Bei bedeutenden Siegen knallen schon mal die Korken und es gibt eine Sektdusche für die Gäste.
- Fouls: Die Alkis an der Theke setzen gerne mal zur Blutgrätsche an.
- Fazit: Ehrlicher Fußballgenuss mit Neukölln-typischem Klientel. Der Beamer bietet ein gestochenes Bild und zusammen mit Freunden kann es aufgrund der unschlagbaren Bierpreise ein feuchter Abend werden.